Puch Monza 6 SL

Veröffentlicht am : 11 April 20197 minimale Lesezeit

Für die “Monzas” wurde bei Puch noch einmal das bewährte Konzept des Schalenrahmens angewendet. Der Rahmen wurde aus zwei Preßblechhälften in Schweißtechnik zusammengefügt und wies eine T – förmige Silhouette auf. Der obere, leicht geschwungene Querbalken verband Steuerkopf und Federbeinabstützung auf direktem Wege und trug Tank und Sitzbank. Der senkrechte Teil bot im Kasteninnenraum Platz für die Batterie oder Werkzeug und nahm den Motor und die Schwingenlagerung auf.

Alle Monzas hatten den fahrtwindgekühlten großflächigen Leichtmetallzylinder in der Optik des Jet – Motors ( die Triebwerke der Sechsgang – Modelle waren Jet – Motoren ), Zylinder und Kopf waren geschwärzt. Der Werbeprospekt von 1976 stellte zu der Monza – Reihe fest: Monza – die Neuentwicklung im Super – Design. Modernstes Styling, gepaart mit Verarbeitungsgüte bis ins kleinste Detail, ergibt eine ausgewogene Kombination. Preßstahlrahmen mit neuer Puch – Telegabel und Schwinge mit Federbeinen hinten, selbstverständlich ölgedämpft. Cockpit mit Instrumenten und Kontrollleuchten. Komfortable Sitzbank für zwei Personen.

Mit Scheibenbremse vorne und den offenen Sportfederbeinen war auch das Topmodell 6 SL ausgestattet. Darüber hinaus hatte dieses Modell Leichtmetall – Gussräder sowie auf der tiefschwarzen Lackierung das SDP – Designzeichen, das den damals so erfolgreichen Lotus – Formel 1 Rennwagen (JPS – John Player Special) nachempfunden war.

Rückblickend kann festgestellt werden, das gerade das Monza 6 SL Moped (mit 2,6 PS) bzw. – Kleinmotorrad (mit 6,5 PS) sicherlich eine der schönsten 50 ccm – Maschinen war, die Puch je gebaut hat. Auch die Tester der deutschen Fachzeitschrift “ Motorrad “ dürften das so empfunden haben, denn die Monza 6 SL wurde am 12. Jänner 1977 unter dem Titel “ Schau – Stück “ einem Kurztest unterzogen : Puch – Kleinkrafträder gelten als überdurchschnittlich leistungsfähig. Die Monza 6 SL verbindet bewährte Technik zudem mit attraktivem Styling…. Motor: Viel Leistung. Das breite Drehzahlband von etwa 2500 U/min.(zwischen 5500 und 8000 U/min ) erlaubt stets flottes Fahren ohne dauernd schalten zu müssen. Die Elastizität beeindruckt vor allem beim Betrieb mit Sozius. Der Motor dreht selbst im sechsten Gang mit zwei Personen voll aus …. Fahrwerk: Schalen statt Rohre. Im Gegensatz zur M 50 Jet besitzt die Monza einen Preßstahlrahmen. Unterschiede in der Steifigkeit zum Rohrrahmen sind in der Praxis nicht festzustellen. Lediglich für den Hersteller ist ein Schalenrahmen einfacher und kostengünstiger herzustellen. Von der besten Seite zeigte sich die Telegabel. Die Dämpfung war in jedem Fall recht gut, die Federung dagegen etwas zu straff gehalten Bremsen: Viel Wirkung, wenig Kraftaufwand. Die Bremsen der Monza 6 SL sind hervorragend. Vorn versieht eine hydraulische betätigte Einscheibenbremsanlage von Grimeca ihre Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit. Bei Nässe ist mit dem üblichen, verzögertem Ansprechen zu rechnen. Dafür kann dann über die hintere, über Gestänge betätigte Trommelbremse ihre volle Wirkung ausspielen. Ein Nachlassen der Bremsleistung ( Fading ) ließ sich auch bei zahlreichen Gewaltbremsungen nicht feststellen …. In Anbetracht des recht hohen Preises von 3.159,- Mark wünscht man sich dennoch etwas mehr Sorgfalt im Detail. Manch billiger Eindruck von Kleinigkeiten verwässert die imponierende Leistung von Bremsen, Motor und die vorzügliche Getriebeabstufung. Weil die Monza 6 SL die M 50 Jet nicht ablöst, ist der Interessent deshalb mit der Jet technisch wenigstens ebenso gut, aber um 405,- Mark billiger bedient, wenn er nicht die Optik des neuen Schau – Stückes Wert legt.

Interessant ist in diesem Artikel auch die Feststellung, das die Motorrad – Mannschaft das 76 er – Modell der Jet auf dem Rollenprüfstand mit 7,2 PS am Hinterrad vermessen hat. Derselbe Motor wurde – wie bereits erwähnt, bis auf optische Retuschen unverändert – auch bei der Monza 6 SL angewendet.

Technische Daten (Kleinmotorrad)

Motor:                                                Zweitaktmotor, 1 Zylinder
Kühlung:                                             Luftgekühlt
Leistung:                                            6,25PS/8500 U/min.
Hubraum:                                          49 ccm
Bohrung/Hub:                                  40/39,7mm
Kompression:                                   11:1
Vergaser:                                           Bing 20
Antrieb:                                              Fußschaltung, 6 Gänge, Mehrscheiben-Lamellenkupplung im Ölbad,                                                   Kette
Trockengewicht:                             80 kg
Zünd/Lichtmaschine:                    Bosch – Thyristorzündung Bosch RCPK 1 6V 35 – 5/18W
Höchstgeschwindigkeit:               90 km/h
Tankinhalt:                                        7 l.
Öl-Benzingemisch:                         1:50

Produktionszahlen

Bauzeit :                                              1975-1977
Prod. Stückzahl:                               102.069 Einheiten (4 und 6 Gang Modelle)

Puch 60 „Styriette“
Puch 350 GS

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