Motorradlexikon

Veröffentlicht am : 01 April 201910 minimale Lesezeit

ABS : ABS. Antiblockiersystem. Elektronisch geregeltes Bremssystem, verhindert ein Überbremsen und ein blockieren der Räder

ACEA : ACEA. Die Forderungen der ACEA-Spezifikationen gehen über die API-Spezifikationen hinaus. Ebenso stellen einzelne Fahrzeughersteller höhere Anforderungen.

API : API. API-Klassifikationen wurden vom American Petroleum Institute geschaffen. Sie definieren gewisse Mindestanforderungen an Motoröle.

Burnout : Burn-out. Das gezielte Durchdrehen lassen der Reifen an der Antriebsachse  an einem Kraftfahrzeug um deren Oberflächentemperatur zu erhöhen. Dies verbessert den Reibungsbeiwert des Reifens und ermöglicht so beim Start eine bessere Beschleunigung.

Er wird bei Rennveranstaltungen angewendet. Außerhalb des Rennsports  dient der Burnout nur zur Schaustellung der Motorleistung.

Außer eines zerstörten Reifens fehlt dem hochdrehenden Motor die Kühlluft, weiters wird die Kette ausgeleiert. Der Burnout ist auf öffentlichen Straßen verboten.

CBS : CBS. Combined Brake System. Bremssystem bei dem lastabhängig über div. Regelkreise immer beide Räder abgebremst werden.

CIH : CIH. Camshaft in Head. Seitlich im Zylinderkopf liegende Nockenwelle. Ventilbetätigung über Tassenstössel oder Schlepphebel, unten hängende Ventile.

D-CBS : Dual-Combined Brake System. Sowohl mit Hand- als auch mit Fußbremse werden immer beide Räder abgebremst.  Gewährleistet optimale Bremskraftverteilung.

DOHC : DOHC. Double Overhead Camshaft. Motorbauform, Ventilsteuerung durch zwei obenliegende
Nockenwellen.

Donut : Donut. Eine beliebte Burnout Art. Das Motorrad wird mit stehendem Vorderrad und durchdrehenden Hinterradreifen 360 Grad gedreht. Da das dann aussieht wie der Amerikanische Krapfen aus Rührteig spricht man vom Donut.

Drift : Drift, driften. Das kontrollierte rutschen des Hinterreifens in der Kurve. Dadurch bricht das Motorrad seitlich zur Längsachse aus. Von Könnern provoziert, meistens aber unbeabsichtigt. Daraus kann sich ein Lowsider oder ein gefährlicher Highsider entwickeln.

Powerdrift : Durch übermäßiges Gas geben in einer Kurve verliert der Hinterreifen den Grip und dadurch beginnt
das Motorrad zu driften.

Euro-1-5 : Euro-1-5. Die Abgasnorm (Euro-Norm, Schadstoffklasse) schreibt für neue Kraftfahrzeuge die Einhaltung festgelegter Grenzwerte für Kohlenmonoxid (CO), Stickstoffoxide (NOX), Kohlenwasserstoffe insgesamt (HC) und Partikel (PM) vor. Die Grenzwerte unterscheiden sich dabei sowohl nach Motortyp (Otto- oder Dieselmotor) als auch nach Kraftfahrzeugtyp (PKW, LKW und Omnibusse, Zweiräder und Mopeds) und unterliegen einer zunehmenden Verschärfung.

FIN : FIN. Fahrzeug Identifikation Nummer. Der hauptsächliche Sinn hinter den langen Nummern ist der, dass (nach Richtlinie 93/94/EWG) jedes Fahrzeug über einen Zeitraum von 30 Jahren (!) eindeutig vom Hersteller identifiziert werden kann. Die FIN muss auf einem Fabrikschild und zusätzlich auf dem Rahmen oder Fahrgestell (unveränderbar) an der rechten Seite angebracht sein. Seit 17. Juli 2003 muss diese Nummer 17-stellig sein. Sie wird in 3 Gruppen unterteilt: Die ersten 3 Stellen der FIN bezeichnen den Weltherstellerschlüssel (WMI = World Manufacturer Identification). Die zweite Gruppe mit sechs Stellen bleibt der freien Gestaltung des Herstellers überlassen (da werden Infos zum Typ, Variante, Ausstattung, … verschlüsselt). Die letzten acht Zeichen – von denen die letzten vier Ziffern sein müssen – dienen der eindeutigen Identifizierung eines bestimmten Fahrtzeugs (fortlaufende Seriennummer).

Grip : Grip. Siehe Haftreibung.

Haftreibung : Haftreibung, Grip. Ist die Haftung des Reifens zum Asphalt. Wenn man bedenkt das der Hinterreifen eine Auflagefläche am Asphalt so groß wie eine Handfläche, ist das gewaltig was moderne Reifen leisten. Sind die Fliehkräfte oder der Schlupf zu hoch, verliert man den Grip. Es gibt viel Wege wie man den Grip verliert, hier die meisten: Schlechte, nasse oder schmutzige Straße, kalte, alte oder Reifen minderer Qualität, starkes Verzögern oder Beschleunigen, schlechte oder falsch eingestellte Federung, aufsitzen von Fahrzeugteilen (Auspuff, Rasten, Motorschutz, …)durch zu wenig Schräglagenfreiheit, ….

Highsider : Highsider:. Zuerst verliert das Motorrad in Schräglage den Grip und beginnt zu rutschen (Driften). Nach dem Rutschen bekommt das Motorrad wieder Grip und stellt sich urplötzlich wieder auf. Bei den entstehenden Kräften wird der Fahrer regelrecht in die Luft katapultiert. Einer der gefürchtetsten Sturzarten. Das Gegenteil ist der Lowsider.

HECS3 : HECS3. Honda Evolution Catalysing System. Geregelter 3-Wege Katalysator mit Sekundärluftsystem.

HESD : HESD. Honda Electronic Steering Damper. Elektronisch gesteuerter, hydraulischer Lenkungsdämpfer, optimaler Komfort ohne Nachteile beim Handling. Dämpft Geschwindigkeitsabhängig.

HISS : HISS. Honda Ignition Security System. Elektrische Weckfahrsperre mit Originalschlüsselerkennung, Diebstahlschutz.

HMAS : HMAS. Honda Multi Action System. Individuell einstellbare Kartuschengabel und Federbein sorgen für ausgewogene Balance zwischen gewünschter Dämpfung und präzisem Handling.

Kickback : Kickback. siehe Lenkerschlagen.

Lenkerflattern : Shimmy, Lenkerflattern. Ein nicht gleichmäßig abgefahrener oder ungünstig geformter Vorderreifen regt Schwingungen in der Vorderradgabel an. Diese Schwingungen können sich selbst verstärken bzw. aufschaukeln und führen dann dazu, dass der Lenker – so er nicht festgehalten wird – in einem Teilbereich des Lenkanschlages pendelt. Das Fahrzeug fährt dabei weiter geradeaus und führt auch keine nennenswerten Wank- oder Rührbewegungen aus. Wird der Lenker wieder in die Hand genommen, hört das Flattern auf. Das Flattern hat nicht die Kraft des Lenkerschlagens und kann dem Fahrer den Lenker nicht aus der Hand schlagen; es führt im Normalfall nicht zu Stürzen. Tritt in der Regel zwischen 60 und 80 Km/h auf.

Lenkerschlagen : Kickback, Lenkerschlagen. Bei hohen Geschwindigkeiten auf unebenen Grund  schlägt bei leichten und stark motorisierten Motorrädern der Lenker ansatzlos mehrmals von Anschlag zu Anschlag. Lenkerschlagen tritt auf, wenn Kräfte außermittig angreifen und die Vorderradpartie in eine Drehschwingung um die Lenksachse versetzen. Auch die breiten Reifen bei modernen Sportmaschinen begünstigen Lenkerschlagen. Denn je breiter der Reifen, umso mehr wandert der Aufstandspunkt in Schräglage aus der Mittelebene. Im ungünstigsten Fall, wenn die Pendelbewegung mit einer Resonanzfrequenz der Vorderradführung erfolgt, kommt diese gar nicht oder nur sehr langsam zur Ruhe, so dass der Lenker mehrere Sekunden lang von Lenkanschlag zu Lenkanschlag schlägt (sog. Tank Slapper, weil die Lenkerenden fast gegen den Tank schlagen), hält der Fahrer den Lenker nicht richtig fest und geht vom Gas oder rutscht von den Fußrasten, führt das unweigerlich zum Sturz bei hohen Geschwindigkeiten.

Lowsider : Lowsider. Sturzart. Das wegrutschen des Motorrad in Schräglage weil es den Grip verloren hat, das Motorrad wendet sich der Lower side (Unterseite, dem Boden) zu. Das Gegenteil ist der Highsider.

OHC : OHC. Overhead Camshaft. Motorbauform, Ventilsteuerung durch eine obenliegende Nockenwelle.

OHV : OHV. Overhead Valves. Motorbauform, mit obenliegenden Ventilen, Ventilsteuerung durch Kipphebeln oder Stösselstangen.

PGM-DSFI : PGM-DSFI. Programmed Dual Sequential Fuel Injection. Computergesteuerte Kraftstoffeinspritzung mit 2 Düsen pro Zylinder.

PGM-FI : PGM-DSFI. Programmed Fuel Injection. Computergesteuerte Kraftstoffeinspritzung

Powerdrift : Powerdrift. Siehe Drift.

Rolling Stoppie : Rolling Stoppie. Siehe Stoppie.

SAE : SAE. Die SAE-Viskositätsklassen wurden 1911 von der Society of Automotive Engineers festgelegt, um den Verbrauchern die Auswahl des richtigen Öls zu erleichtern.

S-CBS : S-CBS. Single-Combined Brake System. Aktiviert bei der Betätigung der Hinterradbremse auch die Vorderradbremse.

SBS : SBS. Sekundär Luft System, verbessert die Abgaswerte durch Zuführung von Frischluft in den Auslasskanal. Somit findet eine Nachverbrennung der Abgase statt.

Schlupf : Schlupf. Bezeichnet man die Drehzahl eines angetriebenen Fahrzeugreifens mit ω und die eines leer mitlaufenden Rades mit ω0 so ist eine Differenz festzustellen, d. h. das angetriebene Rad dreht sich schneller. Von dem Reifenschlupf hängt die maximal übertragbare Reibkraft ab. Praktisch gesehen ist keine Kraftübertragung (in Fahrtrichtung) ohne Schlupf möglich. Bei einem Reifenschlupf von etwa 10% kann die maximale Kraft übertragen werden – der Wert, auf den die Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR) und das Antiblockiersystem (ABS) eingestellt sind. Mit steigendem Schlupf sinkt die maximal übertragbare Seitenkraft rapide ab, was beim Beschleunigen in einer Kurve bei frontgetriebenen Fahrzeugen zum Untersteuern und bei heckgetriebenen Fahrzeugen zum Übersteuern führt.

Shimmy : Shimmy. Siehe Lenkerflattern.

Stoppie : Stoppie. Bedeutet das Aufstellen des Motorrades auf dem Vorderrad, das Bedeutet, das Hinterrad ist dabei in der Luft. Erreicht wird das dabei, indem man langsam mit der Vorderbremse anbremst und den Druck so lange erhöht bis das das Heck abhebt. Die Gefahr ist dabei das man zu schnell anbremst, das Rad blockiert und seitlich wegrutscht, oder das Motorrad sich zu schnell hebt und den Fahrer vorne über wegschleudert. Rolling Stoppie. Eine Variante die wesentlich schwieriger ist. Das Motorrad wird in den Zustand eines Stoppies gebracht, dann die Bremse gelöst und auf dem Vorderrad gefahren. Motorradakrobaten legen so mehrere Hundert Meter zurück.

Unit Pro-Link : Unit Pro-Link. Federsystem aus der Moto-GP. Das Federbein wird vollständig an der Schwinge abgestützt.

Upside-Down Gabel : Upside-Down Gabel, USD-Gabel. Normalerweise werden die Zylinder nach unten, die Kolbenstangen nach oben in die Gabelbrücke eingebaut. Eine Upside-Down Gabel (Oberseite unten) wird verkehrt eingebaut, die durch ihren im Rennsport bewährten Aufbau die ungefederten Masse reduziert.

USD-Gabel : USD-Gabel. Siehe Upside-Down Gabel.

VIN : VIN. Vehicle Identification Number. Siehe FIN.

Viskosität : Viskosität. Ein Maß für die Zähflüssigkeit eines Gases oder Flüssigkeit.

Wheelie : Wheelie. Bei der ein zweiachsiges Fahrzeug allein auf der Hinterachse gefahren wird. Dies kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden: Je nach Leistung und Schwerpunkt der Maschine kann entweder ein Gaswheelie oder ein Kupplungswheelie gemacht werden.

WMI : WMI. World Manufacturer Identification. Siehe FIN.

Anbaurichtlinien :

1.Regel – STVZO Anbaurichtlinien müssen in jedem Fall eingehalten werden
2.Regel – Die richtige Kennzeichnung beachten

Bisher ganz einfach, jedoch bei Regel 2 lauert der Anschiss. Die Bezeichnung „E“ sagt nur was über das Land aus, in dem die Abnahme der Prüfung getätigt wurde.

Mehr nicht !!!!!

Wichtig ist die Bezeichnung des Verwendungszwecks und das weiß kaum ein Anbieter, oder will es nicht wissen. Deshalb hier noch einmal die aufklärende Auflistung der wichtigsten Details:

Prüfzeichen des Vertragspartners ( Landeskennzeichnung)

E 1 = Deutschland
E 2 = Frankreich
E 3 = Italien
E 4 = Niederlande
E5 = Schweden
E 6 = Belgien
E 7 = Ungarn
E 8 = Tschechische Rep.
E 9 = Spanien
E11= Großbritannien
E12= Österreich
E13= Luxemburg
E14= Schweiz
E43= Japan
E45= Australien
E47= Südafrika
E48= Neuseeland

Und der wichtige richtige Verwendungszweck

A: Begrenzungslicht
B: Nebellicht
C: Abblendlicht
R: Fernlicht
CR: Fern- und Abblendlicht
C/R: Fern- oder Abblendlicht
HR: Halogen-Fernlicht
HC: Halogen-Abblendlicht
HCR: Halogen- Fern- und Abblendlicht
HC/R: Halogen- Fern- oder Abblendlicht
DC: Xenon-Abblendlicht
DR: Xenon-Fernlicht
DC/R Bi-Xenon Abblend- und Fernlicht (nicht zusammen einschaltbar)

Heck :

A: Begrenzungsleuchte
AR: Rückfahrscheinwerfer
F: Nebelschlussleuchte
IA: Rückstrahler
R: Schlussleuchte
S1 Bremsleuchte

Blinker :

50R -> als FRA für Bikes zugelassen (FRA = Fahrtrichtungsanzeiger)
11 -> als vorderer FRA
12 -> als hinterer FRA

Und der Vollständigkeit halber :

1,1a,1b FRA vorn (PKW usw.)
2a FRA hinten (PKW usw.)
5 FRA seitlich
RD Schlussleuchte
S Bremsleuchte
IA, IIIA Rückstrahler
AR Rückfahrscheinwerfer
F Nebelschlussleuchte
HCR Abblend- und Fernlicht komb.
B Nebelscheinwerfer

Für motorisierte Zweiräder gibt es noch eine spezielle Fahrtrichtungsanzeiger-Kennzeichnung „50R“ – das kennzeichnet „Für Krafträder zugelassen“ – mit dem Zusatz „12“ – bedeutet das: „Für den Betrieb als hintere Fahrtrichtungsanzeiger an Krafträdern zugelassen“

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