Geschichte Rudge

Rudge bzw. Rudge-Whitworth war ein englischer Motorrad-Hersteller in Coventry (England). Rudge bestand von 1910 bis 1940. Das Spektrum der Produkte reichte von Motorrädern mit 250 cm³ Hubraum bis zu Maschinen mit 1000 cm³.

Die Firma "Rudge-Whitworth" war in Coventry zu Hause. Dan Rudge begann 1869 zunächst in Wolverhampton mit einer Fahrradproduktion. Zur selben Zeit gab es schon die Firma Whitworth in Birmingham, die Schrauben und andere Eisenwaren herstellte. Im Oktober 1894 kamen dann beide Firmen zusammen und bezogen ihr neues Stammquartier in der Crow Lane in Coventry. Zunächst baute man noch Fahrräder, bevor 1910 das erste Rudge-Motorrad konstruiert wurde: 499 cm³ Hubraum. Das erste käufliche Serienmodell erschien dann 1911 auf dem Markt.

Nach dem Ersten Weltkrieg kamen weitere Modelle sowohl für den Straßenverkehr als auch als Rennmaschinen auf den Markt. Zeitweise beherrschte Rudge die Rennsaison, und die robusten und leistungsstarken Motoren behielten auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg für kurze Zeit eine Vormachtstellung im Rennsport, bis die Neuentwicklungen sie schließlich überholt hatten.

1933 drohte der Konkurs. Das unausweichliche Ende kam 1936, als John Vernon Pugh, der Sohn des Gründers der Firma Whitworth und letzter Überlebender der Firmengründung, verstarb. Die 1940 in Coventry ausgebombte und nicht wieder auferstandene Marke feierte mit ihren sportlichen Erfolgen in den Jahren 1928 bis 1934 mit den Senior-TT-, den Junior-TT-Siegen 1930und den Leichtgewichts-TT-Siegen 1931 und 1934 ihre Höhepunkte. Rudge war auch Motorenlieferant für andere Motorradmarken wie z. B. Miller Balsamo.

Rennsporterfolge

1914 gewinnt Rudge die Senior TT (Tourist Trophy auf der Isle of Man) mit einem Schnitt von 79,18 km/h.

Nach dem Ersten Weltkrieg gab es einige Rekordfahrten, bevor Rudge 1926 wieder in den Rennsport einstieg. 1927 fielen alle drei an den Start gegangenen Rudges bei der TT aus. Aber 1928 war dann das große Rudge-Jahr: Graham Walker führte mit mehr als drei Minuten Vorsprung in der Senior TT, als das Pleuellager sieben Kilometer vor dem Ziel schlapp machte. Doch dann folgte der Sieg bei der holländischen TT in Assen, ein zweiter Platz im „Großen Preis von Deutschland“ und schließlich nach einem rundenlangen Rad-an-Rad-Kampf der Sieg gegen Charlie Dodson (Sunbeam) beim „Ulster Grand Prix“. Damit war auch das „Ulster“-Modell geboren, das es ab 1929 als Replika der Rennmaschine zu kaufen gab.

1929 gewann dann Rudge endlich auch wieder die TT, und mit den Fahrern Graham Walker, Ernie Nott und Tyrell Smith noch viele andere Rennen. Mit einer Rudge 500 cm³ fuhr Nott 1930 auf der Brooklandsbahn in England den Stundenrekord von 170,38 km/h. Ein Dreifachsieg bei der Junior TT folgte, und eine Woche später gewann Wal Handley die Senior TT mit neuer Rekordzeit mit einem Schnitt von 119,47 km/h vor Graham Walker.

In den Dreißiger Jahren importierte der Berliner Motoren-Tuner Friedrich Brumm vierventilge Rudge-Rennmotorräder nach Deutschland. Er machte aus ihnen sehr erfolgreiche Rennmaschinen, die u. a. Hans Richnow zu vielen Erfolgen fuhr. Hans Richnow wurde 1933 deutscher Meister auf einer 350-cm³-Brumm-Rudge, wie diese Rennmotorräder nach ihrem Meister Brumm benannt wurden.

Es gab auch Rudge-Rennmotorräder, die bei Dirt-Track- (später Sandbahnrennen genannt), Sand- und Grasbahnrennen bis nach dem Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Auch Bergrennen wurden mit Rudge-Motorrädern gefahren.

In Österreich fuhr Helmut Krackowizer in den Nachkriegsjahren sehr erfolgreich noch eine 250 cm³ zweiventilige Rennrudge.

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