ZongShen

ZongShen ist ein chinesisches Unternehmen. Hergestellt werden unter anderem auch landwirtschaftliche Fahrzeuge wie Mähdrescher und Traktoren. Andere Bereiche des Unternehmens sind die Produktion von Motoren und Fahrzeugteilen. ZongShen ist auch der größte und bekannteste von offiziell rund 240 Motorradherstellern in China.
Zongshen – diesen chinesischen Namen sollten Sie sich merken. Er klingt noch exotisch, aber es deutet manches darauf hin, dass er in ein paar Jahren einen ähnlichen Klang wie Honda haben wird. Das erst 1992 gegründete Unternehmen ist alles andere als ein x-beliebiger Chinakracher-Hersteller. Zongshen beschäftigt über 18000 Mitarbeiter und produziert jährlich unter anderem über 2,5 Millionen Einbaumotoren und rund eine Million Motorräder. Der noch recht übersichtliche Vierventil-Viertakter Flash 125 ist Zongshens erstes in Deutschland angebotenes Modell und vielleicht der Beginn einer großen Geschichte. 1982 begann Firmengründer Zuo Zongshen in einer kleinen Werkstatt, Motorräder zu reparieren, weil sein Einkommen als Arbeiter in einer Porzellanfabrik nicht ausreichte, die Familie zu ernähren. »Ich nahm alle Aufträge an, obwohl ich von der Technik kaum eine Ahnung hatte”, erinnert sich Zongshen. Mit dem technischen Verständnis wuchsen die Herausforderungen: Tagsüber wurden gebrauchte Maschinen modifiziert und aufgewertet, in der Nacht heimlich neue Motoren aus Ersatzteilen zusammengesetzt, weil die staatliche Industrie immer noch unantastbar war und Privatleute zwar Werk-, aber keine Produktionsstätten betreiben durften. Zongshens große Chance kam 1992, als im südlichen Teil der Volksrepublik – ein Land, zwei Systeme – die Gesetze gelockert wurden. Er meldete sein Unternehmen offiziell an und begann, Motoren für einen unersättlichen Markt herzustellen. 10000 im ersten Jahr, 1,5 Millionen pro Jahr heute. Erst 1997 stieg Zongshen in die Produktion von kompletten Motorrädern ein, jetzt sind die Bänder bereits auf eine Kapazität von einer Million Stück pro Jahr ausgerichtet. Neben Motorrädern und Motorradmotoren werden bei Zongshen Motorboote und Automotoren gefertigt, außerdem bahnt sich ein Joint Venture mit der amerikanischen Firma B&S zum Bau von drei Millionen Vielzweckmotoren pro Jahr an. Mittlerweile herrscht Zongshen über 27 Fabriken mit weltumspannenden Geschäftsverbindungen, doch trotz des kapitalistischen Siegeszugs scheint die Gesellschaft der Kulturrevolution noch immer nicht ganz entwachsen. So gibt es im Zongshen-Hauptbetrieb Podeste, auf denen Arbeiter im Fall des Versagens stundenlang öffentlich an den Pranger gestellt werden. An großen Wandzeitungen werden die besten und schlechtesten Werktätigen namentlich samt Bild aufgelistet. Und der Arbeitstag beginnt mit einer halbstündigen Parade, bei der die Arbeiter vor ihrem Meister stramm stehen, lange Lobpreisungen auf Arbeitgeber und die Zukunft anhören sowie zu noch besseren Leistungen ermuntert werden. Individualismus ist noch keine weit verbreitete Stärke im Reich der Mitte, und deshalb ist es Zuo Zongshens größte Sorge, wer einst seine Nachfolge antreten und das rasant wachsende Imperium ebenso innovativ und gewinnbringend weiterführen wird. »Den Visionen, die ich habe, können meine Leute oft nicht folgen und meinen: Das ist unmöglich”, seufzt Zongshen. »Dabei ist in Wirklichkeit alles möglich. Man muss nur herausfinden, wie man es verwirklichen kann.
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